Ausbildungswege zum Mikrotechnologen

Technische Bauteile werden immer kleiner und gleichzeitig leistungsfähiger. Ein Beispiel dafür sind Mikrochips oder Mikroprozessoren. Sie sind Bestandteile von allen elektronischen Geräten wie Handys, Computer oder Tablets. Aus diesem Grund sind im Bereich der Elektronik neue Berufsbilder und Ausbildungen entstanden. Eines davon ist die Mikrotechnologie. In diesem Zukunftsberuf beschäftigst du dich mit der Herstellung von Chips und anderen kleinsten technischen Bauteilen. Da die Mikroelektronik heute ein stark wachsender Industriezweig ist, kannst du hier eine interessante Karriere erwarten.

Seit wann gibt es Mikrotechnologen?

Der Beruf des Mikrotechnologen ging aus den ehemaligen Berufen des Elektronikfacharbeiters für Halbleitertechnik und dem Facharbeiter für elektronische Bauelemente hervor. Diese Berufe gab es bereits in der DDR. Seit dem 1. August 1998 ist der Beruf des Mikrotechnologen oder der Mikrotechnologin ein anerkannter Ausbildungsberuf in Deutschland. Mikrotechnologen bauen Mikrochips in technische Geräte oder Komponenten ein und beschichten diese mit speziellen Lacken. Es handelt sich dabei um eine feine Präzisionsarbeit.

Kann ich in diesem Zukunftsberuf viel Geld verdienen?

Als angehender Mikrotechnologe erhältst du bereits während deiner Ausbildung ein Gehalt. Diese erstreckt sich dabei über einen Zeitraum von drei Jahren. Nach erfolgreich absolvierter Ausbildung kannst du mit einem Einstiegsgehalt rechnen, das sich zwischen 1.700 und 2.300 Euro brutto monatlich bewegt.

Gute Gehaltsaussichten
Je nach Berufserfahrung und persönlichem Einsatz steigt dein Gehalt mit der Zeit. Mikrotechnologen mit Berufserfahrung verdienen bis zu 3.200 Euro brutto monatlich. Da dieser Beruf gute Zukunftsperspektiven bietet, kannst du als Mikrotechnologe oder Mikrotechnologin eine erfolgversprechende Karriere machen, die sich auch finanziell positiv auswirkt.

Werde ich als Mikrotechnologe glücklich und zufrieden?

Natürlich spielt auch in diesem Beruf die Work-Life-Balance eine Rolle. Der Beruf passt zu dir, wenn du gerne exakt und ausdauernd arbeiten willst. Das Einsetzen von mikroelektronischen Bauteilen erfordert höchste Präzision und ein gewisses Maß Geduld. Wenn du dich gerne mit solchen Feinarbeiten beschäftigst, wirst du mit dieser zukunftsträchtigen Beschäftigung sicherlich zufrieden sein.

Um als Mikrotechnologe erfolgreich zu sein, benötigst du vor allem folgende Skills:

  • Du brauchst ein gutes Sehvermögen.
  • Du arbeitest geschickt mit deinen Händen.
  • Du hast eine Menge Geduld und Ausdauer.
  • Du interessierst dich für neue Technologien und Computer.

Zielgruppe für die Ausbildung zum Mikrotechnologen

Um eine Ausbildung zum/zur Mikrotechnologen/in in Angriff zu nehmen, musst du jedenfalls über die Mittlere Reife verfügen. Ein Fachabitur oder ein Abitur erleichtert dir den Einstieg in diese Ausbildung zusätzlich. Ferner solltest du gute schulische Leistungen in den Fächern Englisch, Mathematik und Physik nachweisen können.

Eine derartige Ausbildung läuft in dualer Form ab. Das bedeutet, dass du dafür einen entsprechenden Ausbildungsplatz in einem Unternehmen ergattern musst. Es gibt in Deutschland jedoch zahlreiche Elektronikunternehmen, die Fachkräfte in diesem Bereich ausbilden. Zu den notwendigen Fähigkeiten, die du für diese Ausbildung brauchst, gehören vor allem:

  • Ein gutes Konzentrationsvermögen
  • Gewissenhaftigkeit und Sorgfalt
  • Ein Gefühl für Sauberkeit und Ordnung

 

Außerdem arbeitest du in diesem Beruf immer mit einer entsprechenden Schutzkleidung.

Was sind die Inhalte der Ausbildung?

Während der Ausbildung gibt es die Möglichkeit, dich auf einen bestimmten Bereich zu spezialisieren. Im zweiten Lehrjahr kannst du dabei zwischen den Bereichen Halbleitertechnik und Mikrosystemtechnik wählen. Die Ausbildung teilt sich in einen theoretischen Teil, den du in der Berufsfachschule lernst und einen praktischen Teil, der im betrieblichen Praktikum den Schwerpunkt darstellt. Zu den wichtigsten Ausbildungsinhalten zählen dabei:

  • Grundlagen der Physik
  • Mathematik und Statistik
  • Das Anfertigen von technischen Zeichnungen
  • Grundlagen für die Schaffung von Reinraumbedingungen

 

In der Praxis lernst du, wie du Prozessparameter und Produktionsanlagen richtig einstellst.

Tipps für deine Bewerbung

Wenn du dich zum/zur Mikrotechnologen/in ausbilden lassen willst, musst du einen geeigneten Ausbildungsplatz finden. Deine Bewerbung sollte auf jeden Fall ein Anschreiben, deinen Lebenslauf sowie Kopien deiner Schulzeugnisse und ein Foto beinhalten.

Erkläre bereits im Anschreiben, warum du dich gerade für diese Ausbildung interessierst. Führe dafür am besten auch jene Fähigkeiten und Interessen an, die für diesen Beruf wichtig sein können. Weise auch auf gute Noten in den Fächern Mathematik und Physik hin und dokumentiere das mit deinen Schulzeugnissen. Natürlich soll deine schriftliche Bewerbung auch ordentlich und fehlerfrei sein. Achte daher auf die Orthografie und die Grammatik.

Welche Firmen bieten eine Ausbildung zum/zur Mikrotechnolog/in an?

Um einen Ausbildungsplatz zu finden, empfiehlt es sich, namhafte Unternehmen aus dem Bereich der Elektronikindustrie zu kontaktieren. Dafür stehen dir beispielsweise folgende Unternehmen zur Verfügung:

  • Infineon ist ein renommiertes Unternehmen aus der Halbleiterbranche. Das Unternehmen ist auf fast allen Kontinenten vertreten. In Deutschland bietet es Ausbildungsplätze für Mikrotechnologen an.
  • Fraunhofer ist eine Forschungseinrichtung, die ebenfalls Mikrotechnologen ausbildet. Es beschäftigt derzeit rund 30.000 Mitarbeiter.
  • Auch die Osram-Gruppe hat in Deutschland Ausbildungsplätze für angehende Mikrotechnologen zur Verfügung. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Regensburg.

Alternative Möglichkeiten für den Berufseinstieg als Mikrotechnologe

Ausbildungsmöglichkeiten bieten auch einige Netzwerke und Fernhochschulen an.

ANH Berlin

Das Aus- und Weiterbildungsnetzwerk Hochtechnologie ANH beherbergt über 20 Unternehmen aus Berlin und Brandenburg, die Azubis in verschiedenen technologischen Berufen ausbilden. Wenn du dich um einen Ausbildungsplatz bewirbst, leitet ANH deine Bewerbung an die entsprechenden Ausbildungsbetriebe weiter.

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Einen eigenen Studienlehrgang für Mikrosystemtechnik hat die Uni Freiburg im Programm. Darüber hinaus bietet diese Universität auch Zertifikatslehrgänge für Mikrotechnik an. Diese Lehrgänge kannst du auch im Rahmen eines Fernstudiums absolvieren.